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CAFM: Auftraggeber- und Betreiberpflichten im Fokus

Facility Management: FM-Software » Strategie » Betreiberverantwortung

Auftraggeber- und Betreiberpflichten im Fokus

Auftraggeber- und Betreiberpflichten im Fokus

CAFM-Systeme (Computer-Aided Facility Management) sind essenziell für die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen im Facility Management. Sie ermöglichen eine effiziente Erfassung, Verwaltung und Auswertung von Daten, die für den Betrieb und die Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen entscheidend sind. CAFM-Systeme sind ein leistungsstarkes Werkzeug zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung im Facility Management. Auftraggeber tragen die Verantwortung für die Auswahl, Implementierung und Schulung, während Betreiber die Datenpflege, Qualitätssicherung und Berichterstattung sicherstellen müssen. Durch die Einhaltung rechtlicher und normativer Vorgaben sowie die Integration moderner Technologien können CAFM-Systeme nicht nur zur Kostenreduzierung beitragen, sondern auch die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen fördern.

Kontext von Nichteisen-Rohrmaterialien

Systemauswahl und Implementierung

  • Definition: Auftraggeber tragen die Verantwortung für die Auswahl und Implementierung eines CAFM-Systems, das den betrieblichen Anforderungen entspricht.

  • Pflichten: Analyse der betrieblichen Anforderungen und Erstellung eines Lastenhefts, wobei rechtliche Vorgaben wie die DSGVO, das IT-Sicherheitsgesetz und branchenspezifische Normen wie DIN EN ISO 41011 zu berücksichtigen sind.

  • Auswahl eines CAFM-Systems gemäß DIN EN ISO 41011 (Begriffe im Facility Management) und DIN EN ISO 41012 (Leitfaden zur Beschaffung von FM-Dienstleistungen).

  • Sicherstellung der Interoperabilität des Systems mit bestehenden IT-Lösungen gemäß DIN EN ISO 41013 und den Anforderungen des IT-Sicherheitsgesetzes, um eine sichere und effiziente Datenintegration zu gewährleisten, insbesondere durch die Implementierung von Schutzmaßnahmen gemäß § 8a IT-Sicherheitsgesetz für kritische Infrastrukturen.

  • Berücksichtigung der Anforderungen an den Datenschutz gemäß DSGVO.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DSGVO: Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten.

  • BGB § 241: Nebenpflichten zur Sorgfalt.

Vertragsgestaltung mit Anbietern

  • Definition: Auftraggeber müssen sicherstellen, dass die vertraglichen Vereinbarungen mit CAFM-Anbietern klare Regelungen zu Leistungen, Datenhoheit und Datenschutz enthalten.

  • Pflichten: Festlegung von Leistungskennzahlen (SLAs) für Systemverfügbarkeit und Support.

  • Regelung der Datenhoheit und Sicherstellung der Rückgabe aller Daten bei Vertragsende.

  • Einbindung von Regelungen zur Datensicherheit und DSGVO-Konformität.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • BGB § 631 ff.: Werkvertragsrecht.

  • DSGVO: Datenschutz und Datensicherheit.

Schulung und Einbindung von Mitarbeitern

  • Definition: Auftraggeber sind verpflichtet, die Nutzer des CAFM-Systems entsprechend zu schulen und in die Einführung einzubinden.

  • Pflichten: Durchführung von Schulungen zur Nutzung des Systems, um sicherzustellen, dass die Vorgaben der DSGVO, des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und weiterer Normen wie DIN EN ISO 41001 eingehalten werden. Diese Schulungen sollten auch die IT-Sicherheitsanforderungen gemäß § 8a IT-Sicherheitsgesetz umfassen.

  • Einbindung der Mitarbeiter in den Einführungsprozess, um Akzeptanz und Effizienz zu steigern.

  • Sicherstellung, dass Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • ArbSchG § 12: Unterweisungspflichten des Arbeitgebers.

  • DSGVO: Schulung im Umgang mit personenbezogenen Daten.

Nachhaltigkeit und Lebenszyklusbetrachtung

  • Definition: Auftraggeber müssen sicherstellen, dass das CAFM-System zur Förderung der Nachhaltigkeit und zur Optimierung der Lebenszykluskosten eingesetzt wird.

  • Pflichten: Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen, z. B. Energieverbrauch oder CO2-Emissionen, basierend auf den Anforderungen der ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) und ISO 50001 (Energiemanagement).

  • Nutzung des Systems zur Optimierung von Wartungszyklen und Ressourceneinsatz.

  • Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Umweltvorgaben, z. B. gemäß GEG.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • GEG: Vorgaben zur Energieeffizienz.

  • ISO 50001: Energiemanagementsysteme.

Datenmanagement und -pflege

  • Definition: Betreiber sind dafür verantwortlich, dass die im CAFM-System gespeicherten Daten aktuell und korrekt sind.

  • Pflichten: Regelmäßige Aktualisierung der Stammdaten, z. B. zu Flächen, Anlagen und Verträgen, in Übereinstimmung mit den Anforderungen der DIN EN ISO 41001 und der DSGVO.

  • Sicherstellung der Datenkonsistenz und -integrität.

  • Durchführung von regelmäßigen Backups gemäß IT-Sicherheitsrichtlinien.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DSGVO: Anforderungen an die Datenintegrität.

  • DIN EN ISO 41001: Managementsysteme für Facility Management.

Nutzung für Wartung und Instandhaltung

  • Definition: Betreiber müssen das CAFM-System für die Planung und Dokumentation von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen nutzen.

  • Pflichten: Erstellung und Überwachung von Wartungsplänen gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und DIN EN 13306 (Instandhaltungsmanagement), um gesetzliche Prüfpflichten und betriebliche Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

  • Dokumentation von Prüfungen, Wartungen und Reparaturen gemäß den Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und DIN EN 13306 (Instandhaltungsmanagement), um die Nachweisführung für gesetzliche Prüfpflichten sicherzustellen.

  • Nutzung des Systems zur Einhaltung gesetzlicher Prüfpflichten, z. B. gemäß ArbStättV.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • BetrSichV: Anforderungen an die Sicherheit von Arbeitsmitteln.

  • ArbStättV: Vorschriften zu Arbeitsstätten.

Berichterstattung und Analyse

  • Definition: Betreiber müssen mithilfe des CAFM-Systems Berichte erstellen und Datenanalysen durchführen, um Effizienz und Compliance sicherzustellen.

  • Pflichten: Erstellung regelmäßiger Berichte über Energieverbrauch, Wartungskosten und Betriebskennzahlen, unter Berücksichtigung der Anforderungen der DSGVO, DIN EN ISO 41012 und der Energieeinsparverordnung (EnEV), um die Einhaltung rechtlicher und normativer Vorgaben sicherzustellen.

  • Durchführung von Abweichungsanalysen und Identifikation von Optimierungspotenzialen.

  • Sicherstellung, dass Berichte datenschutzkonform gemäß DSGVO erstellt werden.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DIN EN ISO 41012: Leitlinien für die Erbringung von FM-Dienstleistungen.

  • DSGVO: Datenschutzanforderungen.

Qualitätssicherung und Optimierung

  • Definition: Betreiber sind verpflichtet, die Qualität der im CAFM-System gespeicherten und generierten Daten sicherzustellen.

  • Pflichten: Durchführung regelmäßiger Audits zur Qualitätssicherung gemäß den Vorgaben der DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 41001, um die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse sicherzustellen. Dabei sollten die Ergebnisse der Audits gemäß den Anforderungen der DSGVO dokumentiert und aufbewahrt werden, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.

  • Nutzung des Systems zur Überwachung und Verbesserung von Betriebsprozessen.

  • Kommunikation der Ergebnisse und Maßnahmen an den Auftraggeber.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DIN EN ISO 9001: Qualitätsmanagementsysteme.

  • BGB § 280: Schadensersatz bei Pflichtverletzungen.

Stärken (Strengths):

  • Effizienzsteigerung: Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen.

  • Datenverfügbarkeit: Zentrale Speicherung und einfacher Zugriff auf Betriebsdaten.

  • Rechtssicherheit: Unterstützung bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie DSGVO und BetrSichV.

  • Nachhaltigkeit: Verbesserung der Ressourcennutzung und Überwachung von Umweltkennzahlen.

Schwächen (Weaknesses):

  • Hohe Anschaffungskosten: Investition in Software und Schulungen.

  • Komplexität: Erfordert qualifiziertes Personal für die Nutzung und Pflege.

  • Abhängigkeit von Anbietern: Vertragsgestaltung und Datenhoheit müssen sorgfältig geregelt werden.

Chancen (Opportunities):

  • Technologische Innovation: Integration von KI und IoT zur Optimierung von Prozessen.

  • Nachhaltigkeit: Steigende Anforderungen fördern die Nutzung von CAFM-Systemen.

  • Marktvorteile: Effizienzgewinne und Compliance stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

Risiken (Threats):

  • Datenverluste: Risiken durch unzureichende Datensicherungsmaßnahmen.

  • Regulatorische Änderungen: Neue Vorgaben können Anpassungen erforderlich machen.

  • Systemausfälle: Abhängigkeit von IT-Systemen kann im Ernstfall zu Störungen führen.